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Jahresthema 2025: Die vielfältigen Lieblingsprojekte im Bauergarten

Seit mehr als zwanzig Jahren versucht das ehrenamtliche Team im historischen Bauerngarten des ökologischen Netzwerkes Uslar e.V. mit allen Projekten einen nachhaltigen Lebensraum für Insekten zu schaffen. Im Garten finden sich Bereiche mit mehrjähriger und Beete mit einjähriger Bepflanzung. Mit Ideenreichtum und Experimentierfreude wagt sich das Team nun im aktuellen Gartenjahr wieder an neue Beetgestaltungen.

„Drei Schwestern“ im Bauerngarten

In diesem Jahr wird in einem Beet eine Mischkultur gezeigt, die aus Südamerika stammt und sich dort seit Jahrhunderten bewährt hat. Dabei werden Maispflanzen auf kleine Hügel gepflanzt, rundherum rankende Bohnen (in diesem Fall sog. Stockbohnen der Sorte „Margrit“, die weniger hoch ranken als Stangenbohnen) gelegt und dazwischen Kürbisse gepflanzt. Die Bohnen binden Luftstickstoff für ihre Beetpartner, der Mais dient ihnen als Rankhilfe und der Kürbis beschattet mit seinen großen Blättern den Boden, schützt ihn so vor Austrocknung und unterdrückt gleichzeitig die Verunkrautung. Diese drei Pflanzen nutzen durch unterschiedlichen ober- und unterirdischen Wuchshabitus den Platz auf dem Beet optimal aus, so dass es nicht zur Konkurrenz, sondern im Gegenteil zu einer gegenseitigen Ergänzung kommt. Diese ideale Mischkultur ist unter dem Namen „Drei Schwestern“ bekannt.

Ein weiterer Vorteil der Pflanzengemeinschaft bietet die gemeinsame Verwendung in der Küche, z.B. in Eintopfgerichten. Die „drei Schwestern“ liefern zusammen sich ergänzende Inhaltstoffe: Kohlenhydrate enthält der Mais, die Bohne Proteine und notwendigen B-Vitamine, und der Kürbis bereichert das Essen mit Mineralien und Ballaststoffen. Die Langlebigkeit der Bevölkerung in einigen Teilen Südamerikas, woher die Anbauform stammt, soll auf dieser ausgewogenen Ernährung basieren.

(Friederike Kaiser)

Unsere weiteren Projekte in diesem Gartenjahr:

Mediterrane Kräuter in der Kräuterschnecke

Eine kleine Kräuterschnecke wurde neu angelegt. Die Klimaerwärmung begünstigt die Anzucht von Mittelmeerpflanzen wie Rosmarin, Oregano, Lavendel, Salbei, Thymian, die auch in der Blüte viele Insekten anlocken.

Mischkultur mit alten Gemüsen

Der gleichzeitige Aufwuchs mehrerer Nutzpflanzenarten vermeidet in richtiger Zusammensetzung die Nachteile von Monokulturen wie z.B. die Ausbreitung von Schädlingen und Krankheiten. Bei alten Gemüsesorten handelt es sich meist um Sorten, die lange Zeit in Hausgärten kultiviert wurden. Daher gedeihen sie im Garten oft besser und sind robuster als die für den kommerziellen Anbau entwickelten Sorten.

Die Bepflanzung im Hochbeet ist rückenfreundlich zu bearbeiten und erleichtert die Schneckenabwehr. Wärmeliebende Pflanzen gedeihen im Hochbeet durch die wachstumsfördernde Befüllung besonders gut.

Essbare Blüten

Mit der großen und bunten Vielfalt von essbaren Blüten, die auch ein Insektenmagnet sind, kann man Mahlzeiten kulinarisch und optisch aufwerten. Am leichtesten ist die Kapuzinerkresse zu kultivieren.

Teebeet

Neben den Teekräutern wie Minze, Kamille, Verbene und anderen, die gut gedeihen, hofft das Netzwerk, dass der Anbau von Ingwer, der bereits vorgezogen ist, gelingt.

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