Mispel (Mespilus germanica)

Wenn man im Uslarer Bauerngarten auf das Rundbeet in der Mitte der Anlage zugeht, findet man dort einen kleinen Baum mit etwas fremd anmutenden walnussgroßen Früchten mit einer fünfzipfeligen Krone, deren Schale einer Kiwi durchaus ähnlich ist.

Es handelt sich um einen kleinen Baum, der vor rund 2000 Jahren von den Römern nach Germanien gebracht und um ihre Kastelle gepflanzt wurde: die Echte Mispel (Mespilus germanica).

Von hier aus fand der etwa 3 Meter hoch werdende, stark verzweigte Baum bzw. Strauch Eingang in die Klostergärten. Noch bis ins 19. Jahrhundert wurde die Mispel bei uns häufig kultiviert, geriet dann aber in Vergessenheit.

Ihre Früchte sind sehr reich an Vitamin C, Mineral- und Ballaststoffen sowie Pektin, weshalb sie früher gerne zur Gelee- und Konfitürebereitung mit verwendet wurden.

Da in unseren Breiten die Früchte nicht voll ausreifen und daher hart und ungenießbar sind, werden sie am besten nach dem ersten Frost geerntet. Sie sind dann innen weich und erinnern an Apfelmus. Aufpassen: Auch Vögel mögen die Früchte sehr gern.

Wer die Mispel in seinem Garten anpflanzen möchte, sollte beachten, dass dieser von Natur aus anspruchslose und robuste Baum aus wärmeren Klimagebieten stammt und daher Wärme, Licht und Trockenheit liebt. Sehr gut gedeiht er auf sonnigen, nährstoffhaltigen Lehmböden. Im Mai/Juni erfreut er uns dann mit reicher Blütenpracht aus 3-5 cm großen weißen bis cre­mefarbenen Blüten und im Herbst mit einer dekorativen Laubfärbung.

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